Gedanken unseres Beirats Benedikt Meyer* zum Klimaschutzgesetz, über das die Schweiz am 18. Juni abstimmt.

Ehrlich gesagt: Mir ist die Lust vergangen, mich fürs Klimaschutzgesetz einzusetzen. Ich bin müde, immer wieder dasselbe zu erwähnen. Aktuell herrschen Temperaturen von gegen 40 Grad Celsius in Sibirien, China erreicht stellenweise gar gegen 50 Grad, Spanien hat eine massive Wasserknappheit, in Frankreich herrscht noch immer vielerorts Dürre und der Frühling bei uns war zwar verregnet, aber trotzdem deutlich zu warm.

Aktuell stehen wir bei einer bereits eingetretenen Erwärmung von plus 1.2 Grad. Plus 1.5 Grad bedeuten noch dramatischere Extreme, und was es heisst, wenn wir nichts tun, darauf mag ich gar nicht eingehen. Nur soviel: Die Sicherheit der eidgenössischen Stromversorgung ist dann nur ein kleines Problem unter deutlich grösseren.

Klar können wir über die Finessen des neuen Gesetzes diskutieren, sofern wir uns in die 1980er-Jahre zurückbeamen und die Diskussion dort führen könnten. Denn das wäre die Zeit für Debatten gewesen. Jetzt müssen wir handeln und zu diesem Handeln haben wir uns als Schweiz auch verpflichtet.

Die Schweiz sagte 2015 «Oui» am Pariser Klimagipfel. Es geht nicht, dass wir jetzt an der Urne «…mais!» sagen. Wir müssen endlich ins Handeln kommen, und darum stimme ich am 18. Juni dezidiert Ja zum Klimaschutzgesetz.

* Benedikt Meyer ist Historiker, Buchautor und Kabarettist. Er lebt in Basel.  

Wir müssen endlich ins Handeln kommen
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