Seit ein paar Tagen sind «Bund» und «Berner Zeitung» komplett fusioniert, auch wenn sie weiterhin mit ihren altbekannten Farben und Layouts erscheinen. Die Monopolstellung bedeutet, dass ein paar wenigen Figuren auf der Einheitsredaktion von Tamedia entscheiden, was thematisiert wird und was nicht.
Courage Civil kritisiert dieses demokratiepolitische Unding schon lange, machte im letzten Winter eine Umfrage zum Medienplatz Bern, an der sich rund 2900 Personen beteiligten, und lotete die Optionen für ein neues Online-Magazin aus.
Verschiedene Gruppierungen und Verleger wollen das Monopol den Medienkonzerns Tamedia auf dem Platz Bern brechen. Das Projekt «Hauptstadt» ist dabei am weitesten fortgeschritten. Die Bewegung Courage Civil hat sich gestern an ihrer Mitgliederversammlung (MV) eingehend mit diesem Thema auseinandergesetzt. Jürg Steiner (Foto), einer der Köpfe der «Hauptstadt», brachte dem Plenum das Online-Projekt näher.
Schliesslich entschied die MV einstimmig, die «Hauptstadt» in der Crowdfunding-Phase, die noch bis am 20. November dauert, zu unterstützen. Die Bewegung Courage Civil tut das mit einem Newsletter, der an 20’000 Adressen geht, einem postalischen Versand an alle 550 Mitglieder sowie Beirätinnen und auf ihren reichweitenstarken Social-Media-Plattformen. Bereits im Frühling hatte sie der Crew um Jürg Steiner die Resultate der Umfrage zur Verfügung gestellt.
Zürich hat die «Republik» und «Tsüri», Basel hat «Bajour», die Region Olten hat «Kolt» und der Grossraum Bern hoffentlich bald die «Hauptstadt». Unser Land braucht Medien, die nicht auf Clicks und möglichst grosse Renditen aus sind, sondern auf unabhängigen Journalismus setzen.