Mit der Hilfe von Fachkräften hat die Bewegung Courage Civil dieses Jahr einen eigenen Chatbot entwickelt. Er kam in den letzten Monaten zum Einsatz bei der Abstimmungskampagne gegen die Begrenzungs- bzw. Kündigungsinitiative, und zwar auf der reichweitenstarken Facebook-Seite von Courage Civil, auf der phasenweise bis zu 800 Kommentare pro Tag eingehen.
Georges Courage, so heisst der Chatbot, kontrolliert alle Kommentare. Solche, die der Netiquette nicht entsprechen, löscht er selbständig. Dabei stützt er sich zum einen auf eine statische Blacklist, die wir von Hand erstellten. Zum anderen funktioniert er mit künstlicher Intelligenz. User, die zum Beispiel unflätige Kommentare hinterlassen haben, kriegen von Georges Courage eine Nachricht und den Hinweis auf den problematischen Teil. Nach unserem Wissensstand verwenden die Medienhäuser in der Schweiz für die Bewältigung der Kommentare eine Software, die nur auf Black- bzw. White-Lists basiert.
Vertiefend:
Die Herausforderung Kommentare – Reichweite vs. Niveau – treibt etablierten Medien seit langem um.
Seit 2018 existiert die Facebook-Seite von Courage Civil. Inzwischen erreicht sie eine organische Reichweite von rund 28’000 Personen. Damit ist sie grösser als die Facebook-Seiten aller politischen Parteien und der meisten Verbände in der Schweiz.
Wir nutzen unsere Facebook-Seite vor Volksabstimmungen als Informations- und Diskussionsplattform.
Während des Abstimmungskampfs gegen die Kündigungsinitiative zwischen Januar und September 2020 erreichten die besten Postings Reichweiten von bis zu 85’000 und 10’300 Interaktionen.
Diskussionen sind zentral, brauchen aber stets Respekt und Anstand gegenüber Andersdenkenden. Bei Courage Civil werden die Diskussionen im Schichtbetrieb moderiert und folgen klaren Regeln. Die Netiquette entspricht im Wesentlichen den Umgangsformen zivilisierter Menschen. A…löcher mag es im realen Leben geben, auf unserer Plattform haben sie nichts zu suchen.
Ergänzend:
Die Netiquette auf Social Media:
– Kommentare und Links, die keinen Bezug zum Thema haben, werden gelöscht. Ebenso «Copy/Paste»-Kommentare, die schon anderswo publiziert wurden;
– Wer Kraftausdrücke braucht oder andere User diffamiert, wird zuerst verwarnt und im Wiederholungsfall blockiert. Rassistische, sexistische und diskriminierende Kommentare, Bilder usw. haben auf unserer Plattform nichts verloren;
– «Kommentare» im Stil von «Ich stimme Ja!» oder «Ich bin klar gegen diese Initiative!» haben keinen Mehrwert und werden gelöscht;
– User müssen auf ihrem Profil als reale Personen erkennbar sein. Leute, die sich hinter einem «Fake-Profil» verstecken, interessieren sich erfahrungsgemäss nicht für eine echte Diskussion. Vielmehr wollen sie pöbeln. Sie werden blockiert;
– Sujets und lustige GIFs usw. haben hier nichts zu suchen und werden gelöscht. Es geht um den inhaltlichen Austausch, nicht um das Kreieren eines Bilderbüechlis;
– Kommentare sollen Hochdeutsch geschrieben und nicht länger als 500 Zeichen sein. Solche, in denen Wörter oder ganze Sätze in GROSSBUCHSTABEN geschrieben wurden, werden gelöscht. Grossbuchstaben im Netz bedeuten: SCHREIEN;
– Über das Löschen und Blockieren wird keine Korrespondenz geführt. Auch bei etablierten Medienhäusern ist das so.
Diese Regeln sind keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, sondern basieren auf gesundem Menschenverstand. Wer Aggressionen hat, soll joggen gehen oder sich einen Boxsack kaufen. Wer kommentiert, weiss was Respekt und Anstand ist und verhält sich entsprechend.
(Stand 20. August 2020)